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Ein Buch über Tee
Ein Getränk, heute weltweit bekannt und beliebt, hergestellt
aus den getrockneten und besonders behandelten Blättern des
Teestrauches.
Tee ist nicht das, was landläufig mit Kamillentee,
Pfefferminztee oder Fencheltee bezeichnet wird. Auch die Bezeichnung
"Früchtetee" ist eigentlich falsch. Tee ist nur das,
was aus dem Teestrauch und dessen Blättern gewonnen wird. Dieser
Teestrauch, mit der hübschen Kamelie nahe verwandt, wächst
in den Tropen und Subtropen, und wird in großen Plantagen
gezogen.
Wie sollte man aber nun einen "Kamillentee" nennen? Ein
Vorschlag meinerseits: Kamillenaufguß. Aber im allgemeinen
deutschen Sprachgebrauch wird sich am Kamillentee und seinen nahen
Verwandten nichts ändern.
Der Teestrauch hat zwei Stammformen - den China-Tee (Thea
sinensis) und den Assam-Tee (Thea Assamica). Es ist noch
ungeklärt, ob die Chinesen zuerst den China-Tee kennen und
schätzen lernten oder ob es der baumartig wachsende und bis 20m
hoch werdende Assam-Tee war, aus dem sie vielleicht schon früh
den klein und niedrig bleibenden und anspruchsloseren China-Teestrauch
züchteten. Jedenfalls hat man diese beiden "Ur-
Teepflanzen" in den Jahrtausenden der Teekultur immer wieder
gekreuzt und viele Sorten herausgezüchtet. So wurde das Produkt,
eben "der Tee", immer aromatischer, wohlschmeckender, aber
auch weniger klimaempfindlich. Die sogenannte
"Assamhybride", die Kreuzung der beiden Wildformen, ist
heute die Grundlage für die weitaus meisten Teepflanzungen in
allen Anbaugebieten.
Wer also heute "seinen" Tee trinkt, jene Sorte, die er
sich aus der Vielfalt des Angebotes ausgesucht hat, genießt
nicht das Produkt verschiedener Arten von Teepflanzen, sondern
Geschmack, Geruch, Ausgiebigkeit usw. der einzelnen Sorten werden
ausschließlich vom Klima, der Bodenbeschaffenheit, der
Jahreszeit der Ernte und der weiteren Behandlung bestimmt. Ob
"schwarzer" oder "grüner" Tee, ob
größerer Blatt-Tee oder kleinblättriger
"Broken", Ausgangsprodukt ist immer das Blatt des
'Teestrauches'.
Dieses Blatt ist immergrün, glänzend und im jungen
Zustand fein behaart. Die Blüten sind weiß oder rosafarben,
sie werden aber nicht mitverwendet (auch nicht im sogenannten
"Blütentee" !). Die Früchte werden
üblicherweise auch nicht verwendet, sind aber ölhaltig, was
in seltenen Fällen gewonnen wird.
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