Ein Buch über Tee
Was ist Tee?
Kurz: Eine Provinz in Indien. In Deutschland wird damit aber auch
Tee mit einem bestimmten Geschmack bezeichnet.
In Indien ist die schnellwachsende Camellia assamica im feuchten
und heißen Klima der Region Assam heimisch. In höheren
Lagen (z.B. Region Darjeeling / Himalaya) wächst die
unempfindlichere, langsam wachsende Chinapflanze (Camellia sinensis).
Von der Pflanze her existieren daher in Indien zwei
Geschmacksrichtungen: Sinensis (China-Pflanze) und Assamica. Der
jeweils zugehörige Tee wird mit der Anbauregion bezeichnet (z. B.
"Assam" und "Darjeeling").
Um den Ertrag zu steigern, werden auch in der Region Darjeeling
zunehmend Hybriden mit möglichst hohen Assam-Anteilen verwendet.
Man findet in Darjeeling sowohl 100%-Chinapflanzen als auch
Hybriden mit einem China-Anteil von nur 20% und einem Assam-Anteil von
ganzen 80% .
Da Darjeeling eine Region und keine feste Geschmacksrichtung ist,
erscheint es nicht verwunderlich, daß mehr Darjeeling verkauft
als angebaut wird. Für einen "typischen
Darjeeling-Geschmack" (hoher China-Anteil) ist es nicht
notwendig, daß dieser Tee aus dem Gebiet Darjeeling stammt, denn
entscheidend für Geschmack ist neben der Ursprungspflanze auch
das Klima und die Bodenbeschaffenheit.
Interessanterweise wird Darjeeling hauptsächlich in
Deutschland als besondere Spezialität vermarktet. Das gerne zu
Werbezwecken verwendete Qualitätssiegel "Tea-Board of
India" (für "echten" Darjeeling) wird offiziell
nicht mehr verliehen. Dies hindert einige Teeverkäufer nicht
daran, es weiterhin auf Verpackungen abzudrucken.
Der meistverkaufte Tee ist Schwarztee als Teemischung mit
jahrelang unverändertem Geschmack. Nur so können die
Produzenten zu geringe Verdienstspannen dadurch verbessern, daß
billige Tees kaum merkbar untergemischt werden, denn der Inhalt der
Teemischungen wird in der Regel vom Verbraucher nicht hinterfragt.
|