Ein Buch über Tee
Was ist Tee?
Das Wort "Tee" ist eines der wenigen, wenn nicht gar das
einzige Wort, das ursprünglich aus dem Chinesischen stammt und
heute in fast allen Sprachen der Welt vorkommt. In leichten
Variationen natürlich. Und aus dem Wort für Tee in den
einzelnen Sprachen läßt sich sogar ablesen, auf welchem
Wege die einzelnen Völker erstmals in Kontakt mit Tee gekommen
sind.
Im Hochchinesisch, oder Mandarin heißt das Wort für Tee
"Cha". Das sieht ungefähr so aus:
Dieses Zeichen für Tee wird im Mandarin- oder
Hochchinesischen "Cha" ausgesprochen. In der Gegend von
Kanton aber, also im Süden Chinas spricht man das gleiche Zeichen
aber wie "Dhä" bzw. noch härter wie
"Thek" aus. In Japan wird er wohl "Tsjaa" genannt.
In allen Ländern, die den Tee von den Seefahrern kennen
lernten, heißt das Wort folglich Tee oder tea wie im Englischen,
thé wie im Französischen, tè im Italienischen...
und in den Ländern, die mit Tee auf dem Landweg in Berührung
kamen heißt das Wort Tscha, also wie im Chinesischen, etwa im
ganzen asiatischen Raum oder davon abgeleitet Tschai (wie im
Indischen, im Arabischen und im ganzen slawischen Sprachraum) jeweils
etwas unterschiedlich geschrieben.
Daß damit das Wort für die Pflanze und nicht für
das Getränk gemeint ist, läßt sich aus dem Zeichen
für Tee ebenfalls ablesen. Denn es enthält das Bildzeichen
für Baum, bzw. sieht diesem relativ ähnlich, genauso wie dem
Wort für Distel
Zeichen für Baum
Zeichen für Distel
Die Typenbezeichnungen für die einzelnen Teesorten
übrigens sind heute derart simpel, daß sie sensible,
feinste Geschmacksnuancen herauskostende Teeschmecker enttäuschen
mögen. So heißt beispielsweise eine aus Ceylon stammende
Pflanze, die man vor wenigen Jahren auf der bekannten Cibuni-Plantage
in Java völlig neu gesetzt hat, schlicht und einfach TRIC 2025 -
beschrieben als schnell wachsend, resistent gegen Pest und andere
Teebaumkrankheiten.
Die Bezeichnung für halbfermentierten Tee, Oolong bedeutet
ursprünglich "schwarzer Drachen" (ou-long). Schwarzer
Tee ist in seiner Herstellung arbeitsaufwendiger als andere Sorten.
Daher wird er auch als "Congou Tee" bezeichnet, was sich vom
chinesischen Koong-fu ableitet. Das hat insofern etwas mit Kung-Fu,
dem Kampfsport, zutun, als daß auch das "Harte Arbeit"
bedeutet. Einmal eben das Üben für den Kampfsport, das
andere mal die Herstellung von Schwarztee.
Im Prinzip ist der weisse Tee ein grüner Tee. Weißer
Tee wird so genannt, weil die Epillärhärchen an der
Blattunterseite den getrockneten Teeblättern eine
weiß-silberne Farbe geben. Dies geschieht vorallem bei den
ersten Blättern im Frühling. Er wird auch als Kaiser der
Tees bezeichnet. Dieser Teesorte werden die besten krebsvorbeugenden
Inhaltsstoffe von allen Tees nachgesagt. Eine Studie zeigte, dass sie
mehr Tumore aus Bäuchen von speziell Krebsanfälligen Ratten
verschwinden ließen oder vorbeugten als Grüntee oder
Koffein. Die Chinesen sagen dem weißen Tee auch eine
blutdrucksenkende Wirkung nach.
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